Donnerstag, 11. Oktober 2018

Oktober 2018

Liebe Verwandte und Freunde in der Schweiz. Hier wieder einmal ein Update über unser Leben hier auf der Insel Cebu in den Philippinen.

Auch wir durften etwas vom Jahrhundert-Sommer in der Schweiz abbekommen. Wir haben eine ganz tolle Zeit mit unsern Familien und Freunden genossen. Neben vielen andern sind 2 Ereignisse besonders in unserer Erinnerung. Da war erst einmal der 1. Geburtstag unseres Enkels Quentin. Wir haben uns riesig gefreut ihn wieder in die Arme zu nehmen und den ersten Geburtstag mit ihm zu feiern. So schön war auch, dass er überhaupt nicht "gefremdet" hat. So konnten wir eine tolle Zeit mit ihm verbringen. Seine ersten Schritte haben wir leider nur ansatzweise gesehen. 

Der erste (und bei einem Mädchen der 18.) Geburtstag wird auf den Philippnen besonders gefeiert. Dies kommt noch von der hohen Kindersterblichkeit von früher.






Dann war unsere Reise mit dem Schiff von Moskau nacht St. Petersburg mit meinen Eltern. Nach etwas Stress mit dem Visum (Ankunft ca. 20 Stunden vor Abflug) hat alles wunderbar geklappt. Das Wetter war auch in Russland sehr schön und warm und wir genossen die lange Schifffahrt (1800 km) in der meist unzivilisierten Landschaft. Abgesehen von einigen Magenbeschwerden haben auch meine betagten Eltern ihre wahrscheinlich letzte grössere Reise gut überstanden und genossen. 








Seit Anfang August sind wir nun wieder auf den Philippinen und es kommt uns gar nicht vor, wie das schon 3 Monate sind! 

Neben den üblichen Reparatur Arbeiten, administrativen Aufgaben, etc. beschäftigen uns zur Zeit 3 Hauptprojekte. 

Das erste ist das Betonieren unserer Zufahrtstrasse. Dies wurde unsern Nachbarn schon vor 8 Jahren versprochen und wieder vertagt. Nach dem Regen konnte man jeweils nur mit dem Geländefahrzeug oder dem Motorrad die Strasse hoch und runter fahren. Jetzt endlich sind die Maschinen aufgefahren. Maschinen? Nein, eigentlich war es mehr Handarbeit. Da der Beton während dem Tag bei der Hitze zu schnell austrocknet, wurde mit dem Giessen von Beton meist erst um 16 Uhr begonnen und gegen 22 aufgehört. Armierung wird übrigens keine verwendet. Sie haben zuerst von oben bis unten die eine Seite betoniert. Nun sind sie gerade bei unsern Haus mit der andern Seite angekommen. Leider haben sie im Budget eine Verkehrsregelung vergessen. So wird das Kreuzen auf einer Fahrspur sehr schwierig. Doch die Filipinos finden immer einen Weg und regen sich nicht auf.





Fachkundiges Beobachten der Arbeiten

Das zweite Projekt betrifft die Wasserversorgung in unserem Haus. Bisher hatten wir ja nur Regenwasser in einem Reservoir gesammelt. Dies war einerseits  nicht sehr hygienisch und andererseits konnte das Wasser in der Trockenzeit auch knapp werden. Bereits im Mai haben wir mit unsern Nachbarn begonnen nach Wasser zu bohren. Wir waren 12 Parteinen, die das Projekt finanziert haben. Als wir nach 75m Tiefe immer noch kein Wasser gefunden hatten, sind 6 der 12 Parteien ausgestiegen. Die Verbleibenden haben nochmals für 25m Geld zusammen gelegt und wenige Meter vor den 100m Tiefe sind wir dann auf Wasser gestossen. Die Quelle musste dann ausgekleidet werden und in einem Testlauf beobachtet werden, wie schnell das Wasser nachfliesst. Wir waren selber erstaunt, dass die Ergiebigkeit 3500 Liter pro Stunde ist. Damit könnten wir etwa 70 Haushalte mit Wasser versorgen! Beim Testlauf konnten wir das Wasser noch nicht nutzen - aber bei den Filipinos hat sich schnell herumgesprochen, dass es da gratis Wasser gab. Mit kleinen Lastwagen und Mopeds mit vielen Kanistern kamen sie aus allen Richtungen, nahmen Seife und Haarschampo mit und erfreuten sich. Zur Zeit sind wir daran, einen Wassertank zu bauen - die Leitungen haben wir bereits vor dem Strassenbau verlegt. So rechnen wir mit einem Wasseranschluss im Dezember. Wir freuen uns!

Die "Bohreinrichtung" In Wirklichkeit wurde nur "gestampft", d.h. das Rohr fallen gelassen und mit dem Benzin Motor wieder hochgezogen

So haben die Leute während 4 Monaten gearbeitet. Geschlafen haben sie nebenan in einem Zelt

erstes Wasser!

Wasser Party der Einheimischen


Beginn des Baus unseres Wassertanks


Das dritte Projekt betrifft unsern neuen Garten. Unter unserem Haus konnten wir günstig 1000 m2 Land kaufen. Wir haben dies vor allem deshalb gemacht, weil wir unsere Aussicht "unter Kontrolle" haben möchten. Trotz guter Lage haben wir also keine Baupläne. Was also machen  mit 1000 m2 Land? Wir haben uns entschlossen, das Ganze zuerst einmal zu roden und dann einen Garten mit lokalen Früchten, Gemüse und Pfanzen anzulegen. Doch wie viel es braucht um  1000 m2 einigermassen zu bepflanzen haben wir klar unterschätzt. So sieht es immer noch mehr braun als bepflanzt aus - vom wieder wild spriessenden Unkraut einmal abgesehen! Aber wir haben ja noch viel Zeit.

Sicher habt ihr vom starken Taifun gehört, der lange vor dem Erreichen der Philippinen angekündigt wurde. Nun er hat sich vor dem Erreichen der Philippinen etwas abgeschwächt und das Land nur noch ganz am nördlichen Ende erwischt, bevor er weiter nach Hongkong gezogen ist. Wir in Cebu haben davon gar nichts gespürt und der Schaden hielt sich auch im Norden für philippinesche Verhältnisse im Rahmen. Dafür hat sich ganz in der Nähe von uns (zwischen unserem Haus in der Stadt und dem Haus in der Provinz) durch den lokalen starken Regen ein Landslide ereignet. Dieser hat noch mehr Tote und Vermisste gefordert als der Taifun und wurde in der Internationalen Presse überhaupt nicht erwähnt. Da es in unserer Nähe geschah, hat es uns natürlich mehr bewegt als der Taifun.

Hier sieht man den Landslide in unserer Nähe
Schlimme Bilder (solche Bilder werden hier in den Zeitungen und Social Media veröffentlich)


Gemäss Jahreszeit sollte nun die Regenzeit mit Taifunen vorbei sein und etwas kühleres Wetter (für unsere Verhältnisse) mit gelegentlichen Regen einsetzen. Bisher haben wir davon noch nicht viel gemerkt, wir haben wie ihr in der Schweiz schönes, heisses Wetter mit gelegentlichen Gewittern in der Nacht.

Und zum Schluss noch dies: Grund warum Filipinos immer zu spät sind!




Montag, 4. Juni 2018

3. Juni 2018 - 3 Jahre Philippinen!


Ja, es sind nun tatsächlich schon 3 Jahre her seit wir hier in den Philippinen angekommen und unsere Zelte aufgeschlagen haben. Normalerweise sollte eigentlich der Alltag eingekehrt sein und das Leben ev. sogar etwas langweilig werden. Oder Heimweh nach der Schweiz einkehren? Oder genug zu haben von der mühsamen Administration hier auf den Ämtern. 

Eigentlich ist nichts von allem der Fall. Klar gibt es weniger spektakuläre Tage und klar hat besonders Jonah etwas Heimweh nach der Schweiz und klar ist einiges manchmal mühsam hier. Aber dann gibt es immer wieder die tollen Besuche aus der Schweiz, die feinen Käse und Salami bringen, dann gibt es coole Parties oder Einladungen mit Freunden hier, da gibt es frischen Fisch und tropische Früchte und natürlich immer warmes (heisses) Wetter und traumhafte Aussicht auf das Meer und das wir die meiste Zeit des Tages draussen verbringen können. 

Von andern Auswanderern wissen wir, dass diejenigen, die nicht hierher passen, es nach 3 Jahren spätestens merken und eine Rückreise planen. Bei uns sind keine derartigen Pläne vorhanden. 

Unsere letzten Monate waren wieder geprägt von einigen Besuchen aus der Schweiz. Es freut uns, dass sich so viele für unsere neue Heimat interessieren. Alle können nach dem Besuch viel besser verstehen, warum es uns hier so gut gefällt. Für uns ist es die Gelegenheit, mit Freunden Ausflüge zu machen und etwas "Schweiz" in den Philippinen zu geniessen (z.B. feiner Käse!)


Nik und Kathrin schauen bei der Reisernte zu

Nik und Kathrin auf der Hängebrücke

Mit Jägglis am Tauchen

Apo Island

Sonnenuntergang

Mila und Friends

Zwischen den Besuchen haben wir auch wieder einmal selber eine kleine Reise gemacht. Unser Ziel war die nur gerade 2 1/2 Flugstunden entfernte Insel Taiwan. Wir haben die Schönheit dieses Land (ist es überhaupt ein Land?) völlig unterschätzt und waren trotz nicht so guten Wetter begeistert. 










Die letzten Wochen waren hier sehr heiss und trocken. Die Pflanzen mussten täglich gegossen werden und in der Nacht auch hin und wieder die Klimaanlage eingeschaltet werden. Trotzdem haben wir noch genügend Wasser in unserem Tank bis dann der bald einsetzende Regen wieder Wasser bringt.

In gut 3 Wochen geht es dann wieder auf "Heimurlaub". Wir planen von Ende Juni bis Ende Juli in die Schweiz zu reisen. Gerade rechtzeitig um den ersten Geburtstag von Jonah's Enkel Quentin mitzufeiern. Wir werden wieder ein sehr gedrängtes Programm haben, denn während 9 Tagen gehen wir mit meinen Eltern noch nach Russland auf ein Flussreise auf der Wolga. Und dann geht es auch wieder darum, uns mit "Proviant" aus der Schweiz einzudecken. 

Und zum Schluss noch dies: wo braucht man mehr Geduld als bei Fahrschülern?



Dienstag, 3. April 2018

März 2018

Je länger wir hier sind - desto schneller vergeht die Zeit. Seit meinem letzten Beitrag sind doch schon 4 Monate vergangen. Langsam beginne ich zu verstehen, warum Pensionierte nie Zeit haben .....

Nun, im Dezember hatten wir den ersten Besuch dieser "Saison". Es war zwar nicht ein Besuch im üblichen Sinn - denn wir hatten Doris und Kurt vorher noch nie persönlich getroffen. Kurt ist ein Cousin eines Cebu Kollegen von mir, der mit seiner (Schweizer-) Partnerin in der Schweiz wohnt. Beide waren letzen Sommer schon einmal in Cebu, als wir in der Schweiz waren und wollten im Dezember einmal den Alltag hier etwas ausprobieren, denn sie erwägen auch die Auswanderung auf die Philippinen. Mein Kollege, der selber auf der andern Seite der Insel wohnt, meinte Dalaguete sei der beste Platz hier zum Leben. Ich habe dann für Kurt und Doris ein Appartement bei meinen Nachbarn gefunden, wo sie selber kochen konnten. Wir haben uns sofort sehr gut verstanden und viel zusammen unternommen. Es hat ihnen so gut gefallen, dass sie noch vor der Abreise in unserem Quartier eine Bauparzelle gekauft haben. 

Sonst war der Dezember wieder gespickt mit vielen Weihnachtsparties. Jede Vereinigung hier hat ihre eigene Weihnachtsparty.

Im Januar kam meine Schwester Rita mit ihrem Partner Reto. Es war sehr schön, sie auch einmal behergen zu können, nachdem wir bei unsern Schweiz Aufenhalten immer bei ihnen wohnen können. 

Im Februar dann kam mein Sohn Ivo mit 2 Kollegen auf Besuch. Es ist bereits sein 3. Besuch hier und es gefällt ihm sehr gut. Kurz darauf kam mein bester Kollege Nik mit seiner Frau. Auch ihm, dem sonst das Reisen nicht viel sagt und noch nie in Asien war, hat es sehr gut gefallen.

Durch die vielen Besuche hatten wir nie einen Mangel an frischem Schweizer Käse oder italienischem Salami. Ich vermisse zwar das Schweizer Essen je länger je weniger hier - aber so guter Käse wie in der Schweiz gibt es hier halt doch nicht!

Dazwischen unternehmen wir immer wieder einmal etwas mit den andern Ausländern hier. In der Stadt sind dies vor allem Schweizer, hier in Dalaguete hat es viele Deutsche aber auch viele andere Nationaliäten. Wir sind die meiste Zeit hier in Dalaguete in unserem neuen Haus. Aber ca. alle 2 Wochen gehen wir in die City für einige Tage. Jonah bleibt meist etwas länger als ich, sie braucht die Stadt mehr als ich. So fahre ich dann jeweils mit dem Bus alleine zurück.

Wir haben sehr viel Freude an unserem Garten. Durch die Wärme hier kann man den Pflanzen fast zuschauen, wie sie wachsen. Durch den Dünger, den ich von der Schweiz erhalten habe, wachsen nun auch die Geranien wunderbar. Daneben gibt es Salat, Kräuter, Lavendel, Alovera, Papaya und sogar Erdbeeren. Immer am Abend ist aber Giessen, giessen, giessen angesagt, denn zur Zeit ist es ziemlich trocken hier.

Und weil Bilder manchmal mehr sagen als Worte, hier noch ein paar Fotos:



modernste Autogarage in Dalaguete, hier bekommt unser Suzuki neue Stossdämpfer

Der Mondaufgang von unserer Terrasse ist immer spekakulär

Hier der Supermond im Schatten der Erde

Ist mein Lieblingsberg geworden: Kandungaw Peak ganz in unserer Nähe

Die Drohne macht solche Bilder möglich

Meine Schwester Rita schaut wie "hanging Reis" Verpackung hergestellt wird 
Ivo geniesst den Pool
Reis Terrassen, nicht so gross wie in Banaue, aber nicht minder schön




Und zum Schluss noch dies:

Aquarium Fische Verkauf ab Motorrad