Mittwoch, 1. Juni 2016

Ein Jahr pensioniert, ein Jahr auf den Philippinen

Nun ist ein Jahr vergangen, seit wir die Schweiz verlassen haben. Somit ist es Zeit für einen Rückblick und einige Gedanken niederzuschreiben ......

Swiss und Alstom:

Natürlich haben wir auch die Entwicklungen unserer früheren Arbeitgeber weiter verfolgt. Bei Swiss ist der Integrationsprozess in die Lufthansa Gruppe weiter fortgeschritten. Nun soll alles zentralisiert werden. Damit wird die Arbeit sicher nicht interessanter für die Swiss Mitarbeiter. Der Hauptgrund für die Zentralisierung sind die zu hohen Kosten bei LUFTHANSA. Man erhofft sich nun durch die Zentralisierung diese Stückkosten zu senken, oft mit dem Resultat, dass die Stückkosten bei Swiss steigen. 

Im Februar bekam die Swiss das neue Flugzeug Boeing 777 und jetzt dann im Juli den Bombardier CSeries. Dies ist ein Highlight für jeden Airliner, das ich gerne noch etwas näher miterlebt hätte. Immerhin konnte ich im Februar an der 777 Party teilnehmen und die erste Destination für dieses Flugzeug ist Hongkong. Per diesem Datum hat die Swiss auch ein neues Management bekommen. Auf dieses kann ich sehr gut verzichten ......

Finanziell gesehen hatte die Swiss ein sehr erfolgreiches 2015. Dies war vor allem bedingt durch die tiefen Treibstoffpreise. Vom dadurch ausbezahlten Bonus hätte ich gerne auch noch profitiert ;-)

Wenn ich noch die Diskussionen über die Altersvorsorge in der Schweiz lese, dann komme ich zum Schluss, dass meine Frühpensionierung zu einem nicht schlechten Zeitpunkt war.

Insgesamt kann ich sagen, dass ich meine Arbeit bei der Swiss nicht vermisse. Ich war und bin immer noch ein begeisteter Airliner, aber nach 13 Jahren ist etwas Neues die richtige Wahl, zumal ich ja als Pensionierter immer ein Airliner (mit Vergünstigungen) bleiben werde.

Auch bei Alstom hat sich viel getan. Letztes Jahr ging ja der Verkauf an die General Electric über die Bühne. Es wurde viel restrukturiert und es gab viele Entlassungen. Ob Jonah noch dort wäre, wissen wir nicht. Auch sie hatte ein gute Zeit in dieser Firma und kann diese in guter Erinnerung behalten. Für sie persönlich war der Austritt vielleicht etwas früh - aber auch sie freut sich auf Neues.

Das Leben auf den Philippinen:

Wir hatten ein sehr schönes Jahr auf den Philippinen. Natürlich war dieses geprägt von vielen neuen Eindrücken, besonders für mich. Obwohl ich schon viele Wochen früher in diesem Land verbracht habe, ist es doch anders, wenn man hier lebt. Von unsern Bildern und Erlebnisberichten her denken alle Leute, dass wir hier im Paradies leben. Tatsächlich sind die Strände und viele Orte paradiesisch schön. Es ist halt so, wie wenn jemand Bilder von den Schneebergen mit Sonnenschein von der Schweiz verschickt. Dies ist leider für viele Schweizer auch nicht die tägliche Realität.

Doch wir leben (leider?) in der Stadt. Hier ist das Meer und die Strände nicht so schön. Wir müssen fast eine Stunde fahren, um zu einem einigermassen schönen Strand zum Baden zu kommen. Unser Haus war eine gute Investition für den Anfang, um zu sehen, was hier überhaupt die Bedürfnisse sind. Aber auf die Dauer werden wir uns etwas anderes suchen - entweder in der Höhe oder am Meer, wo wir mehr Umschwung und frische Luft haben.

Erstaunlicherweise wurde es uns nie langweilig, obwohl wir unser Geschäft hier (noch?) nicht realisiert haben. Dies lag sicher daran, dass wir beschäftigt waren mit vielen Formalitäten, Anschaffungen, Einrichten, etc. Da wird das zweite Jahr sicher mehr Aufschluss geben.

Wir haben einiges investiert und viel geplant für unser Geschäft hier. Dies war gut so und wir bereuen nichts. Das Ganze so umzusetzen wie geplant, wäre ein Fehler gewesen, den wir zum Glück rechtzeitig verhindert haben. Man muss wirklich hier zuerst einmal ankommen und den Gegebenheiten vertraut werden. Bis heute verstehe ich Vieles noch nicht und so denken wie ein Filipino werde ich wohl nie! Doch soviel habe ich gelernt: Die Filipinos leben jetzt und heute. Was morgen ist, interessiert die wenigsten. Wenn ich ein Auto kaufen will ist nicht der Preis angeschrieben, sondern nur die Anzahlung ;-)

Auch das Outsourcing Projekt ist etwas ins Stocken geraten. Dies liegt vor allem daran, dass es schwierig ist, Aufträge zu bekommen. Ich lasse es einmal so weiterlaufen und schaue, ob sich noch etwas ergibt - der Aufwand war und ist ja minimal.

Was uns hier sehr gefällt sind unsere Schweizer Community, die tiefen Preise für viele Güter und Dienstleistungen (es gibt auch Sachen, die sind einiges teurer als in der Schweiz), das immer warme Wetter (manchmal ist es auch wirklich zu heiss, besonders in der Stadt), unsere neu gewonnene Freiheit, immer das zu tun, nach was wir gerade Lust haben und natürlich das Land zu entdecken.

Was uns weniger gefällt sind die manchmal komplizierten Formalitäten, der Dreck an vielen Orten, der Verkehr in der Stadt und dass die Fauna manchmal unser Haus zurück erobern will ;-)

Wie geht es weiter?

Ende Juli geht es in die Schweiz für ca. 6 Wochen. Wir machen eine Reise auf der Rhone mit meinen Eltern und Schwestern. Im August gehen wir eine Woche ins Engadin um Bergluft einzuatmen. Und sonst hoffen wir viele Freunde zu treffen.

Nach unserer Rückkehr werden wir uns um ein neues Zuhause kümmern und schauen, was sonst noch auf uns zu kommt .....

Da es nun nicht mehr regelmässig Blockeinträge geben wird, beschliessen wir diese Serie nun in dieser Form. Wir werden jedoch weiter von Zeit zu Zeit Einträge machen. Für diejenigen, die das wünschen, werde ich bei einem neuen Eintrag eine e-mail Notifikation schicken. So müsst ihr nicht immer schauen, ob es Neuigkeiten gibt. Wer sich dafür interessiert, soll auf diesen Post ein Kommentar schreiben. So wissen wir auch, wer überhaupt den Blog liest ......


2 Kommentare:

  1. klar - wir lesen den Blog immer mit Begeisterung.
    Gruss Mila & Wischiro

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  2. klar - ich lese den Blog auch, wenn auch immer mit etwas Verspätung - es gibt ja so viele Reiseblogs. Leider ist das für mich im Moment noch die einzige Art zu reisen.

    LG Chris

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